MRK©
Monopolare Ratingskalen zur Diagnostik negativer Kurzzeitbeanspruchungsfolgen
zur MRK-Landingpage
Autoren: P. Richter, U. Debitz & F. Schulze
Rechteinhaber weltweit: PT Verlag
Im Zusammenhang der BMS-Entwicklung (Plath & Richter, 1984) wurde der Versuch unternommen, parallel dazu Adjektivlisten, die auf Ratingskalen einzustufen waren, zu entwickeln, um neben einer Vor-Nach-Messung auch den Beanspruchungsverlauf über einen Arbeitstag abschätzen zu können. Vergleichbares Vorgehen gibt es seit langem im Ambulatory Assessment der psychophysiologischen Feldforschung (Triemer & Rau, 2001). Diese Adjektivlisten sollen die Phänomenologie der in der DIN/ÖNORM/SN EN ISO 10075-1 beschriebenen Beanspruchungsfolgen abbilden. Darüber hinaus war bereits 1984 versucht worden, das Stresserleben im Sinne des Lazarus-Konzeptes abzubilden. Vergleichbar den BMS-Skalen, die auch positive Befindenszustände in der Arbeit messen, enthalten diese Adjektivlisten ebenfalls positiv formulierte Items, die Wohlbefinden erfassen sollen. Die besondere Sensitivität dieser positiven Affektivität haben Triemer & Rau (2001) mit dem Einsatz der PANAS-Skalen (Krohne et al., 1996) in einer psychophysiologischen 24-Stunden-Messung nachweisen können. Insbesondere der Abfall der positiven Affektivität stand in Beziehung zu Veränderungen der psychophysiologischen Aktivität.
Aufbau und Merkmale
Die nach wiederholten Verfahrensrevisionen von 20 auf 12 reduzierten Adjektive (Hemmann et al., 2001), sind auf einer 6-stufigen Ratingskala einzustufen, deren Endpole mit „Fühlen Sie sich im Moment ... überhaupt nicht bzw. sehr“ formuliert sind.
Die Monopolaren Ratingskalen zur Diagnostik negativer Kurzzeitbeanspruchungsfolgen (MRK) erfassen folgende vier Skalen/Faktoren, welche mit der DIN EN ISO 10075 korrespondieren:
-
Engagement/positive Gestimmtheit
-
Psychische Ermüdung
-
Sättigung/Stress
-
Monotonie
Beispiel:
Fühlen Sie sich im Moment ...
Infomaterial
Literatur
-
Debitz, U., Richter, P. & Schulze, F. (2015). Monopolare Ratingskalen zur Diagnostik negativer Kurzzeitbeanspruchungsfolgen - MRK. Mattersburg: PT Verlag.
-
Hemmann, E., Merboth, H. & Richter, P. (2001). Handlungsregulation und sicherheitskritische Arbeitssituationen in der Instandhaltung. Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Fb 930. Dortmund/Berlin
-
Krohne, H.-W., Egloff, B., Kohlmann, C.W. & Tausch, A. (1996). Untersuchungen mit einer deutschen Version der „Positiven and Negative Affekt Schedule“ (PANAS). Diagnostica, 42, 139 – 156.
-
Merkel, S., Streit, B. & Richter, P. (2006). Eine Belastungs- Beanspruchungsanalyse. Bereitschaftsdienst leistende Ärzte in sächsischen Krankenhäusern. Z. Arbeitswissenschaft, 58, 188 - 198.
-
Plath, H. E. & Richter, P. (1984). Ermüdung-Monotonie-Sättigung- Stress. Verfahren zur skalierten Erfassung erlebter Beanspruchungsfolgen (BMS). Berlin: Psychodiagnostisches Zentrum der Humboldt Universität
-
Richter, P., Debitz, U. & Schulze, F. (2002). Diagnostik von Arbeitsanforderungen und kumulativen Beanspruchungsfolgen am Beispiel eines Call-Centers. Z. Arbeitswissenschaft, 56, 67 - 76.
-
Triemer, A. & Rau, R. (2001). Stimmungskurven im Arbeitsalltag – eine Feldstudie. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 22, 42–55.